Divertikulitis
Bei einer Divertikulitis entzünden sich Ausstülpungen der Darmwand , wodurch es zu Bauchschmerzen, Fieber und eingeschränkten Darmbewegungen kommen kann.

Was geschieht bei einer Divertikuloase bzw. Divertikulitis?
Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand, die zu über 90 Prozent im sogenannten Colon sigmoideum, einem im linken Unterbauch gelegenen Abschnitt des Dickdarms, auftreten. Das Vorliegen solcher Ausstülpungen wird als Divertikulose bezeichnet. Von einer Divertikulitis spricht man, wenn eine oder mehrere dieser Ausstülpungen entzündet sind. Meist handelt es sich um eine akute unkomplizierte Divertikulitis, bei der die Entzündung auf die direkte Umgebung der Divertikel begrenzt bleibt. Da es aber zu Komplikationen wie einem Darmdurchbruch kommen kann, sollte eine Divertikulitis in jedem Fall vom Arzt begutachtet und behandelt werden.
Was sind die Ursachen einer Divertikulose?
Ungesunde Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel können zu einer Divertikulose führen. Es handelt sich also um eine Zivilisationskrankheit.
Welche Beschwerden treten bei einer Divertikulose bzw. einer Divertikulitis auf?
Divertikulose: Eine Divertikulose verläuft im Gegensatz zur Divertikulitis meist symptomlos, es kann jedoch zu Bauchschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten kommen.
Divertikulitis: Typisch für die Divertikulitis, also eine Entzündung im Bereich der Divertikel, sind dumpfe, drückende Schmerzen im linken Unterbauch. Zu den weiteren möglichen Symptomen gehören Fieber, Abgeschlagenheit, Übelkeit und Verdauungsstörungen wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen. Diese Beschwerden sollten in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden. Eine Divertikulitis kann akut oder chronisch-wiederkehrend verlaufen. Im Akutfall kann sie mit schwerwiegenden Komplikationen wie Abszess, Darmperforation und Bauchfellentzündung einhergehen.
Wie wird die Divertikulose bzw. Divertikulitis behandelt?
Divertikulose: Therapeutische Maßnahmen bei Divertikulose betreffen den Lebensstil: ballaststoffreiche Ernährung, reichlich trinken und regelmäßige Bewegung.
Divertikulitis: Ein vorübergehender Verzicht auf Nahrung bzw. die Umstellung auf flüssige Kost sowie die Gabe von Antibiotika und Schmerzmittel sind die Grundpfeiler der Therapie. Die Medikamente sollten jedoch nur nach Empfehlung eingenommen werden. Bei einer leichten akuten Divertikulitis kann die Therapie ambulant erfolgen.
Schwere Formen sollten im Krankenhaus behandelt werden. Wenn Komplikationen, wie beispielsweise Darmdurchbrüche oder Darmverschlüsse, auftreten oder die Entzündung immer wieder aufflammt, kann eine Operation notwendig sein. Allerdings muss auch bei schwereren Fällen von Divertikulitis nicht immer sofort operiert werden. Im Rahmen einer stationären Betreuung in Krankenhaus kann eine intravenöse Antibiotikatherapie und Flüssigkeitszufuhr durchgeführt werden.
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