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Zahnpflege bei Kindern: Gesund beginnt im Mund

Die Mundgesundheit basiert auf drei Säulen: sorgfältige Zahnpflege, gesunde Ernährung und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen.

Mutter und Tochter beim Zähne putzen


Zahnpflege ab dem ersten Milchzahn

Sorgfältige Zahnpflege beginnt schon bei den Milchzähnen: Sie brauchen besonderen Schutz vor Karies, denn ihr Zahnschmelz ist weicher als jener der bleibenden Zähne. Auch wenn die ersten Zähnchen ausfallen, übernehmen sie viele Aufgaben: Sie sind nicht nur Platzhalter für die bleibenden Zähne, sondern sind auch für die Sprachentwicklung wichtig. Denn viele Laute werden erst richtig gebildet, wenn Zunge und Zähne gut zusammenspielen. Zudem können Kariesbakterien der Milchzähne auf die bleibenden Zähne übergehen. Gesunde Milchzähne sind die beste Voraussetzung für gesunde bleibende Zähne.

Ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes (ca. ab dem 6. Lebensmonat) empfehlen Expert:innen, einmal täglich – am besten vor dem Schlafengehen – die Zähne zu putzen. Anfangs reicht es, mit einem weichen Tuch oder einem Wattestäbchen die Zähne vorsichtig zu reinigen.

Ab dem ersten Geburtstag sollten die Milchzähne zweimal täglich mit einer reiskorngroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahncreme und mit einer sehr weichen, angefeuchteten Babyzahnbürste geputzt werden. Durch die richtigen Putzbewegungen mit der Zahnbürste wird die Plaque  mechanisch entfernt, und Fluorid macht den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Säuren. Kinderzahncremes enthalten weniger Fluorid, dennoch sollten Kinder die Zahnpasta nicht schlucken. 

Ab dem zweiten Lebensjahr
sollten die Zähne zweimal täglich – morgens und abends – mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta mindestens zwei Minuten geputzt werden.  

Ab dem 30. Lebensmonat
ist das Milchgebiss meist vollständig entwickelt. Kinder können morgens und abends spielerisch die Zähne selbst putzen. Es gibt spezielle Lernzahnbürsten mit kleinen schmalen Bürstenköpfen und einem ergonomischen Griff.  Um sicher zu gehen, sollten Kinderzähne bis ins späte Volksschulalter von den Eltern nachgeputzt werden. Als Faustregel gilt: Ein Kind beherrscht erst die richtige Motorik zum Zähneputzen, wenn es flüssig schreiben kann. Expert:innen empfehlen, auch die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten zu reinigen, denn bis zu 40 Prozent der Zahnflächen liegen in den Zahnzwischenräumen. Die Zähne sollten am besten zwischen zwei und drei Minuten geputzt werden. | 

Zahnspangen-Träger aufgepasst: Die Zähne bei festsitzenden Zahnspangen sind besonders sorgfältig zu reinigen. Nur so wird vermieden, dass sich zwischen Brackets und Co. Zahnbelag bildet, der Karies verursachen kann. Spezielle Zahnbürsten und Aufsätze helfen hier, die Zähne schonend zu putzen. Die Anwendung von fluoridhaltigen Mundspüllösungen wird bei Kindern mit festsitzenden Zahnspangen zusätzlich zum Putzen mit fluoridhaltigen Zahnpasten empfohlen.  Fragen Sie den:die behandelnde:n Zahnarzt.ärztin, welche Mundspüllösungen am besten für Ihr Kind geeignet sind und wie oft diese angewendet werden sollen.

Ernährungstipps für gesunde Kinderzähne

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung von Kindheit an unterstützt die Zahngesundheit in jedem Lebensalter. Frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte liefern nicht nur wertvolle Mineralstoffe für den Zahnschmelz sondern müssen auch kräftig gekaut werden und regen so die Speichelproduktion an. Speichel ist ein wichtiges Schutzsystem im Mund: Er umspült und reinigt die Zähne, schützt, repariert und härtet den Zahnschmelz durch Kalzium und Fluoride, die in ihm gelöst sind. 

Kalzium spielt für die Entwicklung gesunder Zähne eine wichtige Rolle.  Damit Kinder ausreichend mit Kalzium versorgt sind, werden drei Portionen Milch und Milchprodukte täglich empfohlen.

Gut zu wissen

Zucker und Kariesbakterien
Zucker ist die Lieblingsmahlzeit der Kariesbakterien. Sie wandeln den Zucker in Säuren um, die die Zahnhartsubstanzen entmineralisieren. Der häufigste Nahrungszucker ist Saccharose. Aber auch z.B. Glukose, Laktose, Fruktose und Honig (besteht hauptsächlich aus Fruktose und Glukose) sind kariogen. 

Die größte Gefahr einer Kariesentwicklung ist ständiges Naschen oder Trinken zuckerhaltiger Getränke. Denn dann haben die Kariesbakterien permanent ausreichend Futter und produzieren pausenlos Säure.


5 wichtige Tipps für gesunde Zähne


Zuckerhaltige Getränke meiden

Für den Durst zwischendurch ist Wasser das ideale Getränk. Soft-Drinks, Limonaden oder Fruchtsäfte enthalten sehr viel Zucker und sollten nur selten und am besten nur zu den Mahlzeiten getrunken werden. Wenn Kinder Limonade und Co. als Durstlöscher bekommen, werden die Zähne ständig mit Zucker umspült. Der Zahnschmelz wird geschädigt und die Kariesbakterien vermehren sich. Bei Kleinkindern ist vor allem das „Dauernuckeln“ an gesüßtem Tee oder Saft besonders schädlich für die ersten Zähne.

Zähneputzen: Auf den Zeitpunkt kommt es an

Am besten werden die Zähne nach dem Essen geputzt. Nach dem Zähneputzen am Abend nur mehr Wasser trinken und nichts mehr essen! 

Klare Regeln beim Naschen

Klare Regeln verhindern das ungesunde Naschen zwischendurch. Süßes am besten nach einer Hauptmahlzeit essen oder die Naschration auf einmal aufessen lassen. Nach dem Naschen immer gut die Zähne mit Wasser spülen.
Aufgeschnittenes Obst und Gemüse sind eine gesunde Alternative zu den klebrigen Süßigkeiten. Achten Sie auch auf den Zuckergehalt in Joghurts und Fruchtsäften.

Kaugummi kauen nach dem Essen

Bei Kindern ab fünf Jahren kann das 10- bis 20-minütige Kauen von zuckerfreiem Kaugummi nach den Mahlzeiten u.a. den Speichelfluss und den pH-Wert des Speichels erhöhen und so das Kariesrisiko verringern.  
Neben zweimaligem Zähneputzen und möglichst geringem Zuckerkonsum ist Kaugummikauen also eine zusätzliche effektive Maßnahme, wenn man unterwegs ist und kein „Zahnputzequipment“ zur Hand hat.

Eltern als Vorbilder

Eltern haben eine große Vorbildwirkung, wenn es ums Lernen von gesunden Trink- und Essgewohnheiten geht. Kinder ahmen ihre Eltern nach – auch beim Zähneputzen. Am besten die tägliche Zahnpflege nach dem Essen zum gemeinsamen Ritual machen.

Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ), Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). S3-Leitlinie: Kariesprävention bei bleibenden Zähnen – grundlegende Empfehlungen, Version 2.0, 28.01.2025, https://register.awmf.org/assets/guidelines/083-021l_S3_Kariespraevention-bei-bleibenden-Zaehnen-grundlegende-Empfehlungen_2025-04.pdf | Zugriff am 22.07.2025

Bundeszahnärztekammer: Fluoridierungsmaßnahmen zur Prophylaxe von Zahnkaries (Juni 2024) https://www.bzaek.de/service/positionen-statements/einzelansicht/fluoridierungsmassnahmen-zur-prophylaxe-von-zahnkaries.html | Zugriff am 22.7.2025

Referenzen



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