Wie viel Sicherheitsabstand Autos brauchen
Sicherheitsabstand ist essenziell für die Verkehrssicherheit. Aber wie viel Abstand braucht ein Auto wirklich? Hier sind die geltenden Regeln und wie wir den richtigen Abstand und den Bremsweg berechnen können.

Dichtes Auffahren gehört zu den häufigsten Unfallursachen auf Österreichs Straßen. Besonders auf Autobahnen unterschätzen viele Autofahrer:innen, wie viel Abstand sie wirklich brauchen – ein riskantes Verhalten, das schnell zu Auffahrunfällen führen kann. Kritisch wird es vor allem bei schlechten Sichtverhältnissen: Statt den Abstand zu vergrößern, halten sich viele noch enger an das Fahrzeug vor ihnen. So entstehen dichte Fahrzeugreihen, in denen ein abruptes Bremsmanöver ausreicht, um eine Kettenreaktion auszulösen. Dabei gilt: Schlechte Sicht und hohe Geschwindigkeit erfordern von uns einen noch größeren Abstand, um rechtzeitig reagieren zu können.
Wie viel Sicherheitsabstand bei welcher Geschwindigkeit?
Grundsätzlich gilt: Bei jeder Fahrgeschwindigkeit müssen wir ausreichend Sicherheitsabstand zum voranfahrenden Fahrzeug halten. Der Abstand sollte so groß sein, dass wir auch bei einem plötzlichen Bremsen jederzeit gefahrlos anhalten können. Das sagt die Theorie, und wie macht man das in der Praxis?
Zwei Faustregeln helfen uns bei der Berechnung:
- Halbe Tachogeschwindigkeit in Metern, bei 100 km/h also mind. 50 Meter Sicherheitsabstand
- 2-Sekunden-Regel
Wie funktioniert die Abstandsmessung auf der Autobahn?
Eine gute Methode ist die 2-Sekunden-Regel. Werfen wir einen Blick darauf wie sie sich genau anwenden lässt.
Wenn das vorausfahrende Auto an einem markanten Punkt, z.B. einem Leitpfosten, vorbeifährt, beginnen wir langsam „einundzwanzig, zweiundzwanzig“ zu zählen. Wenn wir diesen Punkt erst nach dem Wort „zweiundzwanzig“ erreichen, halten wir ausreichend Abstand und können so Auffahrunfälle vermeiden.

Zur Orientierung: In Österreich haben die Leitpfosten am Straßenrand einen Abstand von 33 Metern.
Warum zwei Sekunden?
Beim Bremsvorgang brauchen wir durchschnittlich eine Sekunde bis wir die Bremslichter eines voranfahrenden Fahrzeuges erkennen und die Bremse unseres eigenen Fahrzeuges betätigen. Das ist die sogenannte Reaktionszeit. Die zweite Sekunde benötigen wir für das eigentliche Abbremsen, und sie gleicht auch Bremswegunterschiede, zum Beispiel durch unterschiedliche Bereifung, Bremsanlagen, Bremstechnik des:der Fahrer:in, usw. aus. Die Zeitspanne von Reaktion und Bremsweg hängt stark von dem:der Lenker:in, dem Zustand des Fahrzeugs und der Beschaffenheit der Straße ab. Mit zwei Sekunden sind wir jedoch auf der sicheren Seite.
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Wie berechnen wir den Bremsweg richtig?
- Als Bremsweg bezeichnet man den Weg, den unser Fahrzeug vom Betätigen der Bremse bis zum Stillstand benötigt. Die Berechnung erfolgt mit folgender Faustformel:
Bremsweg = (Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10) - Vor dem Bremsweg liegt der Reaktionsweg, also die Strecke, die wir während der Reaktionszeit zurückgelegen:
Reaktionsweg = (Geschwindigkeit in km/h : 10) x 3 - Bremsweg und Reaktionsweg zusammen ergeben den Anhalteweg:
Anhalteweg = Bremsweg + Reaktionsweg Anders verhält es sich bei einer Notbremsung – da verkürzt sich der Bremsweg um die Hälfte:
Anhalteweg = [(Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10)] : 2 + Reaktionsweg

Geschwindigkeit
30 km/h
50 km/h
100 km/h
130 km/h
Normaler Anhalteweg
18 m
40 m
130 m
208 m
Notbremsung
13,5 m
27,5 m
80 m
123,5 m
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